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Mein Advent hinter schmutzigen Fenstern (#adventhinterschmutzigenfenstern)

18. Dezember 2016 Sylvi 0Comment

Ihr Lieben,

Daniela vom Blog Eltern sein – Familie leben hat schon vor einiger Zeit gefragt, wie wir den Advent gestalten. Wo machen wir bewusst Abstriche und lassen die Perfektion hinter uns, um in der Adventszeit nicht völlig gestresst zu sein und auch ein bisschen genießen zu können. Jetzt haben wir heute schon den 4. Advent und, obwohl schon lange vorgenommen, habe ich erst heute ein paar Minuten, um euch zu erzählen, wo ich Abstriche mache und wo dann doch der Perfektionsdrang mich überrollt.

Fangen wir mit den Fenstern an… Sie sind tatsächlich schmutzig und auch, wenn mich das eigentlich ziemlich nervt, werde ich es wohl nicht mehr schaffen sie zu putzen. Naja, macht nichts… Es wird ja früh dunkel, 😉 und in den wenigen hellen Stunden des Tages schau ich einfach woanders hin.

Unseren Adventskranz habe ich euch auf Instagram schon ein paar Mal gezeigt. Es ist ein Strohkranz, der umhäkelt wurde.

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Ja, es gab auch Jahre in denen ich Kränze (ich betone die Mehrzahl bewusst) gebunden habe. Die Wohnung sollte für mein liebstes Fest des Jahres so richtig schön geschmückt werden und so gab es nicht nur im Wohnzimmer einen Adventskranz sondern auch im Flur und in der Küche. Diese Zeiten sind definitv vorbei (zumindest ersteinmal).. Heute gibt es den gehäkelten Kranz im dritten Jahr in Folge. Praktisch schick würde ich sagen, ;-)! Kerzenteller reingesteckt, Kerzen rauf und fertig ist die Nummer mit dem Adventskranz. Damit kann ich ziemlich gut leben, denn ich mag diesen Kranz. Vielleicht auch gerade deshalb, weil er mir so wenig Arbeit macht.

Plätzchen backen mit Kindern… Ja klar backen wir Plätzchen und wir backen in der Adventszeit auch fast jedes Wochenende. Aber eine Backorgie gibt es dennoch nur an einem Adventssonntag.

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In der Weihnachtszeit treffen wir uns an einem der Adventswochenenden mit einer befreundeten Familie zum Backen und es ist immer wieder schön, aber den Rest des Advents mache ich dann jeweils nur soviel Teig, dass es maximal für zwei Bleche reicht. Meist sind es auch nur Mürbeteigplätzchen, die ich mit den Kindern backe… Alles anderen Sorten mache ich lieber alleine und in Ruhe. Das schont meine Nerven und mein Zeitbudget, ;-)!

Unser Adventskalender besteht aus Coffee-to-go-Bechern, die ich vor vier Jahren mit Geschenkpapier beklebt habe.

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Jetzt muss er immer nur befüllt und aufgestellt werden. Den Kalender wird es vermutlich auch die nächsten drei Jahre noch geben, denn es gibt zwar viele tolle Ideen für hübsche Adventskalender, aber mir fehlt einfach die Zeit und auch das Talent, um ein akzeptabeles Ergebnis erzielen zu können, 😉 !

Vor einigen Jahren habe ich auch einfach angefangen mich ein bisschen anders zu strukturieren. Der Wunschzettel der Kinder muss schon im Oktober geschrieben werden… Das bietet sich bei uns auch recht gut an, denn Lou hat Ende Oktober so oder so Geburtstag. Geschenke besorge ich auch schon im Oktober und November und auch das Einpacken findet deutlich vor dem heiligen Abend statt, um am Ende nicht völlig gestresst unterm Weihnachtsbaum zu liegen.

Es gab diese Momente, in denen ich dachte, wie soll ich das alles noch schaffen und es gibt sie auch manchmal immer noch, aber es sind weniger Augenblicke geworden, in denen ich das Gefühl habe völlig ausgebrannt zu sein. Auch innerhalb der Familie schenken wir uns nichts und so sind es nur die Geschenke für die Kinder und Patenkinder, die besorgt werden müssen. Im Großen und Ganzen ist das ziemlich überschaubar und schont meine Ressourcen.

Weihnachtskarten müssen aber jedes Jahr sein, um Familie und Freunden einen kleinen Weihnachtsgruß zu schicken. Aber statt sie selber zu basteln oder zu designen, gehen wir seit vielen Jahren zum Fotografen… Bleibt nur das Schreiben und Verschicken, was schon genügend Arbeit macht.

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Wenn es aber um das Fest an sich geht, dann kommt die Perfektion doch wieder durch… Tannenbaum, Weihnachtsessen, Kirchgang, Weihnachtssingen, etc…. Das muss sein und ist am Ende eigentlich positiver Stress, wenn ich so darüber nachdenke. Dennoch versuche ich auch hier alles ein bisschen zu planen und vorzubereiten, um an den Festtagen nicht nur in der Küche stehen zu müssen. Stollen und Rotkohl werden schon im Vorfeld gemacht… Der Tannenbaum nicht erst am 24. geschmückt sondern schon am 22. oder 23.12. (auf jeden Fall muss er geschmückt werden, bevor die Schwiegermutter anrollt, um jeglichen Diskussionen, wie man es besser oder anders machen könnte, aus den Weg zu gehen…)

Nun ist in sechs Tagen Heiligabend und es gibt noch einiges zu tun, was nicht liegen bleiben darf, um ein entspanntes Fest haben zu können, aber wenn ich so in mich hineinhorche, dann habe ich eben auch noch diese Kraftreserven, um jetzt ein paar Tage so richtig Vollgas geben zu können… Wie wäre es, wenn ich nicht diese Abstriche machen würde?

Der Advent und die Weihnachtstage werden auch schön, wenn wir ein bisschen reduzieren.. Vielleicht wird es sogar schöner, weil wir einfach selbst plötzlich genießen können.  In den letzten Wochen habe ich viele meiner Posts mit Sätzen, wie: „Lasst euch nicht stressen!“ oder „Ich wünsche euch ein stressfreies Wochenende!“ beendet… Diese Worte waren immer sehr bewusst gewählt, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, wie die Verpflichtungen, eigenen Ansprüche und vielleicht auch die Ansprüche unserer Familien uns zerfressen können… Wie die eigentlich schöne Adventszeit überdeckt wird, durch Gedanken, wie „Wie soll ich das schaffen?“. Wir organisieren, planen, schmücken… Es soll alles hübsch erstrahlen und alle froh und glücklich sein, aber auch wir sollen genießen dürfen und müssen  versuchen uns durch den Drang nach Perfektion nich aufreiben zu lassen.

Weniger ist eben doch manchmal mehr, vielleicht gilt dies im besonderen auch für die Adventszeit.

Wo macht ihr Abstriche, um den Advent auch selbst genießen zu können? Wo werft ihr den Perfektionismus über Bord?

Ich bin gespannt auf eure Kommentare.

 

Eure

Sylvi

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