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Bye Bye Kinderwunsch – Familienplanung abgeschlossen? (Blogparade von mamatized)

22. September 2016 Sylvi 8Comment

Ihr Lieben,

Katja von Mamatized hat schon vor einiger Zeit zu dieser Blogparade aufgerufen und ich habe lange überlegt, ob ich mitmachen soll. Warum ich da überlege? Nun, weil ich mir über den Ausgang dieses Artikels noch immer nicht schlüssig bin, denn, um es vorwegzunehmen, eine endgültige Entscheidung gibt es bislang noch nicht. Dabei waren wir uns nach der Geburt von MiniMotte vor 4,5 Jahren eigentlich beide sicher, dass unsere Familienplanung nun endgültig abgeschlossen ist.

Doch fangen wir einfach mal ganz vorne an…

Lou ist nun bald 10 Jahre alt…. Sie kam 2006 und machte uns zu glücklichen Eltern. Der Lieblingsmann war gerade 30 geworden und ich süße 22 Jahre alt.

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Lange Zeit stand die Frage nach einem zweiten Kind gar nicht im Raum. Der Lieblingsmann war nur am Wochenende zu Hause und ich mitten im Studium. Den tatsächlichen Anstoß darüber nachzudenken bot eigentlich Lou, denn mit etwa vier Jahren wünschte sie sich ein Geschwisterchen. Auch wir fühlten uns bereit für ein zweites Kind und 2012, Lou war mittlerweile 5,5 Jahre alt, kam dann MiniMotte zur Welt. Wir hatten das Gefühl, dass wir komplett sind. Die Babysachen, der Kinderwagen, das Babybett – alles wurde verkauft, sobald wir es nicht mehr brauchten. MiniMotte ist jetzt vier Jahre alt, sie wünscht sich zwar kein weiteres Geschwisterchen, aber ich könnte mir nun schon ein drittes Kind vorstellen.

Der Lieblingsmann hingegen hat Bedenken….

Nicht darüber, ob wir es mit einem dritten Kind schaffen würden, auch nicht über die finanzielle Situation, die Größe der Wohnung oder die Größe des Familienautos, aber darüber, ob wir noch einmal das Glück haben ein gesundes Kind in unseren Armen halten zu können.

Wir sind glücklich zu viert.

Wir wollten zwei Mädchen und haben zwei Mädchen bekommen – besser kann es doch gar nicht sein.

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Obwohl so verschieden, nicht nur äußerlich, sondern auch im Charakter, sind sie beide absolut herzallerliebst. Ich frage mich daher selbst oft, ob ich nicht einfach mit dem glücklich sein sollte, was ich habe? Verlange ich zu viel? Fordere ich das Glück heraus? Ich habe nicht die Bedenken, die meinen Mann umtreiben, aber ich kann verstehen, warum er sich solche Sorgen macht.

Die Schwangerschaften von beiden Mädels verliefen im Großen und Ganzen problemlos bis zu dem Tag der Feindiagnostik bei MiniMotte. Der Arzt vermutete Trisomie21 und es folgte eine Fruchtwasserpunktion. Bange Wochen folgten, denn auch nach der Fruchtwasseruntersuchung konnte der Verdacht nicht ausgeschlossen werden. Tetraploidie stand nun im Raum und damit quasi keine Überlebenschance. Es folgte erneut eine Untersuchung des restlichen Fruchtwassers, bis es dann endlich hieß, dass alles in Ordnung wäre. Diese Wochen haben uns mitgenommen, sie haben uns geprägt und auch, wenn ich es anscheinend bei der Frage nach einem dritten Kind ausblenden kann, kann ich verstehen, dass mein Mann diese Sorgen hat.

Seit einigen Monaten steht die Frage nach einem dritten Kind nun im Raum. Ich versuche Überzeugungsarbeit zu leisten, aber so wirklich zum Erfolg führt das nicht. Und nach der Erkrankung meines Mannes steht für mich auch die Frage im Raum schaffen wir es für unsere Kinder da zu sein? Bleiben wir gesund?

Es sind nicht die Fragen, ob die Vereinbarkeit von Familie und Beruf funktioniert, es ist nicht die Frage, ob man einem dritten Kind genauso gerecht werden könnte, wie den beiden Mädels, sondern es sind die Sorgen, um die Gesundheit, die uns umtreiben, wenn wir über ein drittes Kind reden.

Wir sind finanziell abgesichert, haben eine große Wohnung, das Umfeld passt und da wo zwei Kinder groß werden, fällt ein drittes gar nicht auf – im Grunde sind wir uns darüber absolut einig… Doch die Frage danach, ob man es noch einmal riskieren sollte, ob alles gut geht, ob das Kind gesund ist – diese Frage steht über allen Gesprächen der letzten Monate, wenn es um die Frage geht: Sind wir komplett?

Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass wir noch nicht komplett sind. Das da noch jemand fehlt sozusagen. Vielleicht sogar ein Junge? Während ich immer der Meinung war, dass ich eine absolute Mädchenmama bin, kann ich mir nun auch vorstellen, dass ein Junge eine schöne Bereicherung und Herausforderung für uns als Familie wäre. Mit Mädchen kenn ich mich aus… So unterschiedlich meine beiden auch sind, so viele Parallelen gibt es dann auch wieder.

Wie wäre es mit einem dritten Kind? Wie wäre es gar, wenn es ein Junge werden würde? Ich mache mir oft darüber Gedanken, aber ob es je dazu kommen wird?

Das Thema ist noch nicht zu Ende diskutiert… Der Ausgang noch offen. Mein Wunsch steht im Raum, die Bedenken meines Mannes stehen dem entgegen. Ob wir in dieser Frage jemals auf einen Nenner kommen?

Wir werden sehen, was die Zeit bringt…

Wie ist es bei euch? Ist eure Familienplanung schon abgeschlossen? Was sind eure Gedanken dazu? Ich freu mich auf eure Kommentare und Meinungen…

 

Alles Liebe wünscht euch

Eure

Sylvi

8 thoughts on “Bye Bye Kinderwunsch – Familienplanung abgeschlossen? (Blogparade von mamatized)

  1. Ja, wenn die Kleinen größer werden, kommt doch gerne noch mal der Wunsch nach Nachwuchs auf. Ich fühle mich aber zu alt. Noch mal regelmäßig nachts aufstehen, Baby schleppen, stillen, noch mal Trotzphase, wickeln, noch mal das Kindergartengedöhnse, nee, nix für mich. Ich bin froh, das hinter mir zu haben. Liebe Grüße

  2. Liebe Sylvi,
    Das ist aber spannend bei euch ? Ist doch auch irgendwie schön, dass es kein Muss sondern ein Kann-Kind ist, oder?
    Ich danke dir sehr für die offenen Worte, es war bestimmt sehr belastend in der Schwangerschaft. Und ich glaube Männer gehen noch einmal ganz anders mit dem Thema Fürsorge um, oder?
    Sei ganz lieb gedrückt, ich bin gespannt! ?

    1. Liebe Katja, ja ich glaube mein Mann ist definitiv so ein Exemplar, der sich viel um uns Gedanken macht und einfach wahnsinnig fürsorglich ist… Ich bin auch gespannt, was die Zukunft bringt, :-)! Ganz lieben Dank für diese tolle Blogparade!
      Drück dich…
      Sylvi

  3. WOW, ich finde das ganz mutig, dass du so offen über deine Sorgen und Ängste berichtest. Toll. Ich kann deine Bedenken verstehen. Natürlich (oder leider!) kenne ich dich nicht persönlich und weiß daher nicht allzu viel von dir, sodass ich nicht sicher sein kann, ob meine Worte richtig verstanden werden, wenn ich sage, lasst es vielleicht einfach „laufen“. Wenn ein Kind kommen mag, dann kommt es. Und wie du schreibst, rein von den äußeren Umständen her, wäre es ja kein Umstand, auch ein weiteres Kind zu versorgen. Was sagt denn ggf. dein Arzt/deine Ärztin dazu, vor allem in medizinischer Hinsicht nach den doch ernüchternden und beängstigenden Aussichten während der Schwangerschaft mit der MiniMotte? Wenn ich richtig rechne, seit ihr insgesamt ja noch sehr jung, da sollte eine Schwangerschaft nicht so sehr das (medizinische) Problem sein. Aber wie gesagt, das alles sagt sich leicht aus der Ferne und ohne Einblick in eurer Leben zu haben. Ich finde es jedenfalls toll, dass ihr euch Gedanken macht und euch austauscht und dass du so offen darüber berichten kannst.

    Wir selbst haben ja „nur“ ein Kind, es hat leider viele Anläufe gebraucht und auch danach ging einiges schief. Es ist wie es ist im Leben, inzwischen ist „das Butzele“ (so hieß unser Junior im Baby- und Kleinkindalter) ein Teenager, da möchte ich nicht noch mal vor vorne anfangen. Ich bin vor ein paar Wochen Großtante geworden, mein Mann vor zwei Tagen Großonkel (nein, soooo alt sind wir gar nicht, unsere Geschwister waren nur viel früher dran mit ihrer Familienplanung, sodass die Nichten und Neffen schon erwachsen sind – lach). Jetzt können wir Babys gucken und uns sozusagen in Teilzeit an ihnen erfreuen. ♥

    Ich wünsche dir viele gute Gedanken und ganz bestimmt findet ihr euren Weg, ob nun weiter zu viert oder dann zu fünft, zu sechst… Das Leben ist ja noch lang und hält bestimmt noch so manche Überraschung bereit…

    Alles Liebe und viele Grüße ♥ Anni

    1. Liebe Anni,
      danke für deine Worte. Aussicht der Ärzte spräche dem nichts entgegen, aber der Kopf ist eben nicht so leicht auszuschalten. Mal sehen, was die Zukunft noch für uns bereit hält.
      Vielleicht können wir es wirklich irgendwann einfach darauf ankommen lassen.
      Ganz , ganz liebe Grüße
      Sylvi

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