Kind & Kegel

Von ersten und letzten Malen – vom Begleiten und Loslassen!

9. März 2017 Sylvi 2Comment

Ihr Lieben,

Sarah von Kröhnchen Querbeet hat sich diese Woche in einem ihrer Posts wie ein Keks gefreut, dass ihr Kleiner sich zum ersten Mal alleine gedreht hat. Wie happy sie darüber war, konnte ich richtig spüren und ich habe mich wahnsinnig mit ihr gefreut. Ihr Post hat meine Gedanken in die Vergangenheit katapultiert. Hat Erinnerungen wachgerufen und mich nachdenklich gestimmt.

Erinnert ihr euch noch an den Moment, als euer Baby sich das erste Mal drehte oder den ersten Schritt machte? Ich kann mich nicht immer an das genaue Datum erinnern, aber ich weiß immer noch, wie es sich anfühlte. Dieses Glück, was mich durchströmte, wie stolz ich war und wie ich mich gemeinsam mit meinen Mäusen gefreut habe. Das erste Lächeln, das erste Mal alleine Stehen, das erste Mal auf einem Bein hüpfen, die erste Nacht, die das Kind durchschlief.

Erste Male gehören zum Mutterdasein dazu!

Sie machen es so besonders und schön.

Für jeden dieser Momente hätte ich eine Party geben können und jeden habe ich zugleich auch ganz für mich genossen. Doch immer öfter bin ich auch wehmütig, denn auch MiniMotte ist nun schon fast fünf Jahre alt und genauso wie die ersten Male zum Muttersein gehören, sind es auch die letzten Male.

Vom Begleiten und Loslassen Muttergefühle

Das letzte Mal an dem dein Baby aus deiner Brust trinkt, das letzte Mal, dass du es ganz dicht bei dir in der Trage hast.

Loslassen gehört genauso zum Muttersein.

Lou ist nun schon zehn und auch wenn sie uns noch braucht, merke ich doch immer öfter, wie die Zeit voranschreitet…  Viele erste Male durfte ich gemeinsam mit ihr erleben und vieles ist bereits zum letzten Mal geschehen. Die Erinnerungen an diese Momente kann mir keiner nehmen. Das wärmende Gefühl, was mein Herz erfüllt, wenn ich daran denke, wird mir immer bleiben. Die Fotos, Videos und Briefe an meine Töchter werden die Erinnerung an diese Momente nie verblassen lassen. Dennoch sind es nur noch Erinnerungen. Nie mehr werde ich mit ihnen genau diese ersten Male erleben.

Der erste Schritt ist gegangen, das erste Wort gesagt.

Wenn ich so darüber nachdenke erfüllt mich dies mit Traurigkeit. Sicher, es werden viele weitere tolle und neue Momente folgen – neue erste Male, aber vieles habe ich bereits zum letzten Mal mit ihnen erlebt und es wird nie wiederkommen. Nur meine Erinnerungen werden mir bleiben… Sie werden mir helfen loszulassen, Abschied zu nehmen und zugleich nach vorne zu blicken. Dieses Loslassen fällt unglaublich schwer, gerade, wenn man weiß, dass kein weiteres Kind kommen wird, welches man auf diesem Weg begleiten kann. MiniMotte lernt gerade Fahrrad fahren. Bald wird sie auch dies sicher können. Ich werde mich mit ihr freuen, sie feiern und Tränen werden meine Augen füllen. Glück und Traurigkeit gepaart werden mich erfassen. Meine Kleine wird Fahrradfahren können und ich werde zum letzten Mal diesen Moment erleben. Diesen Moment, wenn eines meiner Kinder mich breit grinsend anstrahlt und mit dem Fahrrad auf mich zukommt. Vor mir anhält, absteigt und mir in die Arme fällt. Stolz auf das, was es geschafft hat und glücklich darüber, dass ich mich mit ihr freue. Schon jetzt, wenn ich dies schreibe, steigen mir die Tränen in die Augen. Loslassen fällt schwer, uns Müttern, wenn es um unsere Kinder geht, vermutlich sogar besonders. Stück für Stück werden meine Kinder selbstständiger, auch wenn sie mich, hoffentlich, immer brauchen werden, wird sich unsere Beziehung zueinander verändern.

Ich werde loslassen müssen, ich werde mich zurücknehmen müssen.

Sie werden ihren Weg irgendwann ein stückweit allein gehen wollen. Ich werde immer für sie da sein, aber anders – im Hintergrund. Daran zu denken schmerzt und dennoch denke ich fast täglich darüber nach. Es tut sich gerade so viel und es geht mir einfach zu schnell. Erst gestern habe ich MiniMotte von ihrer Geburt erzählt und wir kamen darauf, dass sie auch aus meiner Brust getrunken hat.

„Ja, und die Milch war süß, Mama!!! Das weiß ich noch, deshalb mag ich jetzt auch so gerne Süßigkeiten.“

Wir lachten, ich drückte sie an mich und doch spürte ich die Wehmut, die sich in mir ausbreitete.

Die Stillzeit gehört längst der Vergangenheit an. Ich erinnere mich gern daran zurück, hatte es doch bei der Großen nicht klappen wollen. Umso stolzer war ich auf mich, auf uns und genoss diese innigen Momente mit ihr. Irgendwann kam der Tag an dem sie nicht mehr wollte…

Das letzte Mal!

Als Mütter erleben wir viele erste und letzte Male. Mit jedem dieser Momente wird unser Kind selbstständiger und wir müssen wieder ein Stück loslassen… Die Wehmut überkommt uns, aber die Erinnerung werden bleiben!


Eure

Sylvi


Dieser Beitrag erschien zuerst auf momsfavoritesandmore

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2 thoughts on “Von ersten und letzten Malen – vom Begleiten und Loslassen!

  1. Liebe Sylvi,
    aus gegebenem Anlass musste ich beim Lesen ein paar Tränchen weg kniepern. Auf der einen Seite freue ich mich auf jeden kleinen Meilenstein, wir sind gerade erst in diese aufregende Zeit gestartet. Und dennoch geht es alles viel zu schnell. In zwei Wochen wird das Minikröhnchen ein halbes Jahr alt! Das ist so verrückt.

    Ich verstehe dich da also sehr gut. Du schreibst Briefe für Lou und die MiniMotte? Die Idee finde ich total toll! Das sollte ich auch machen 🙂 Hier ist momentan auch ständig die Kamera griffbereit, um jeden noch so kleinen und unscheinbaren Moment festzuhalten. Das friedlich schlafende Minikröhnchen in der Trage, Begegnungen mit den Katzen, das schelmische Grinsen wenn mal wieder die Socken ausgezogen wurden. All das sauge ich in mir auf.

    Danke für deinen tollen Text, der wiederum in mir einiges bewegt!

    Liebste Grüße
    Sarah

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