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Liebe Mütter, … Meine Wünsche zum Muttertag

8. Mai 2016 Sylvi 4Comment

Liebe Mütter,

heute soll „unser Tag“ sein. Die Kinder haben gebastelt, die Papas haben uns schlafen lassen und den Frühstückstisch gedeckt. Vielleicht gab es Blumen oder gar einen Gutschein für den Wellnesstempel, ?!  An einem Tag im Jahr werden wir so richtig verwöhnt, doch für die restlichen Tage des Jahres wünsche ich uns mehr als Blumen und Gebasteltes. Statt einmal im Jahr länger schlafen zu dürfen oder einem hübsch gedecktem Tisch wünsche ich mir vielmehr einen Wandel in unserer Gesellschaft. Hin zu mehr Akzeptanz, Toleranz und Verständnis untereinander und vor allem wirkliche Wahlfreiheit.

 

Ich wünsche mir, dass unsere Gesellschaft Kinder wieder wertschätzt, statt sie als laut, störend und belastend zu empfinden. Ich wünsche mir, dass ein Baby im Ikea schreien darf ohne, dass sich irgendwer entnervt umdreht und laut Luft holt… Ich wünsche mir, dass wir Mütter uns und unsere Sprösslinge nicht ständig vergleichen, sondern uns gegenseitig unterstützen. Ob vollberufstätig oder Vollzeitmami, ob Pampers oder windelfrei, stillen oder Fläschchen, Gläschen oder selbstgekocht, Krippe oder kitafrei…. So unterschiedlich, wie wir, so unterschiedlich sind auch unsere Vorstellungen, wenn es um unsere Erziehungsarbeit geht. Jede Mutter hat ihren ganz individuellen Lebensentwurf, die eigenen Vorstellungen und Wünsche, wie sie ihre Kinder erziehen möchte. Und genau dies gilt es zu tolerieren. Der eigene Weg ist grundsätzlich zunächst einmal nur für einen selbst der richtige Weg. Kinder sollen geborgen aufwachsen, gefördert und geliebt werden, aber wie wir diese Grundsätze umsetzen, sollte eine individuelle Entscheidung bleiben.

 

Ich wünsche mir eine bessere und allen Lebensentwürfen gerechtwerdende Familienpolitik und zwar nicht nur auf Bundes- sondern auch auf Landesebene sowie auf Ebene der Kommunen. Alleinig Elterngeld und ein Ausbau der Kinderbetreuung reichen nicht aus. Die Bildungspolitik ist dringend reformbedürftig: Klassen müssen kleiner, das Lernen mehr am Individuum ausgerichtet, Schulen saniert und besser ausgestattet werden. Auch das beschäftigt uns Mütter, denn Bildungseinrichtungen besuchen unsere Kinder länger als das wir Elterngeld beziehen.

Ich wünsche mir, dass Spielplätze saniert und neugebaut werden, statt Schaukeln entfernt, weil sich Kinder verletzen könnten. Ich wünsche mir, dass pädagogische und psychologische Unterstützungssysteme für Eltern und Kinder ausgebaut und gefördert werden und gute Projekte nicht dem Rotstift zum Opfer fallen. Ich wünsche mir eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die sich an der Familie orientiert, aber auch eine gesellschaftliche Akzeptanz für all die Frauen, die sich bewusst für eine gewisse Phase ihres Lebens alleinig der Familienarbeit widmen. Uns Müttern wünsche ich hier vor allem die Freiheit der Wahl ohne für den jeweiligen Lebensentwurf kritisiert zu werden. Ihr alle kennt dies sicher aus eigenen Erfahrungen: Wie man es macht, macht man es falsch. Es gibt sie, die Frauen, die froh und glücklich sind, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, dass sie wieder arbeiten gehen können, weil sie einfach einen Ausgleich brauchen. Aber es gibt auch die Frauen, die mit viel Wehmut wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren, weil eher wirtschaftliche Gründe dafür ausschlaggebend sind. Und es gibt die Frauen, die zu Hause bei ihren Kindern bleiben, weil der Partner für das Familieneinkommen sorgen kann. Wählt euren Weg und steht dazu!

Ich wünsche mir noch mehr Akzeptanz für alle Familienmodelle. Ob verheiratet, alleinerziehend, Familien mit gleichgeschlechtlichen Elternteilen  – Familienformen sind vielfältig, sollten aber dennoch alle gleichermaßen von uns wertgeschätzt werden.

Liebe Mütter, ich wünsche euch einen schönen Muttertag. Genießt die Sonne, aber vor allem: genießt die Zeit mit euren Kindern! Macht euch frei von den Erwartungen an euch, stattdessen lebt und erzieht so, wie ihr es für richtig haltet!

Ihr macht das gut so…. !!!

 

4 thoughts on “Liebe Mütter, … Meine Wünsche zum Muttertag

  1. Die Toleranz und die Akzeptanz der von Dir beschriebenen verschiedenen Lebensmodelle wären wirklich sehr wünschenswert. Leben und leben lassen und zu versuchen, andere zu verstehen, wären ein erster Schritt in diese Richtung. In diesem Sinne gib die Hoffnung nicht auf!
    Liebe Grüße
    Johanna

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